Rhein und Mosel

mit anderen Augen sehen

Es ist der gleiche Fluss, es sind die gleichen Bauwerke, es ist die gleiche Natur – und doch sieht plötzlich alles ganz anders aus. Wer den Rhein und die Mosel kennt, das Deutsche Eck und die Festung Ehrenbreitstein, der hatte meist diese eine Perspektive: vom Land aus, egal ob aus dem Auto oder zu Fuß. „Wer bei uns an Bord kommt, der sieht all das, was er vielleicht schon seit vielen Jahren kennt, plötzlich aus einer ganz neuen Perspektive“, sagt Marc Gilles. Bereits in fünfter Generation erkunden die Schiffe der Familie Gilles von Vallendar aus den Rhein und die Mosel. Mit an Bord: Menschen, die Lust auf einen Perspektivenwechsel haben. Es ist Ende Januar, die Saison beginnt erst in einigen Wochen, und doch ist die Familie Gilles derzeit fast ausschließlich an Bord. „Technischer Dienst.

Wir machen die Flotte fit für den nächsten Sommer“, sagt Marc Gilles. Ein besonderer Sommer für Gilles Schifffahrt: „Wir feiern in diesem Jahr unseren 100. Geburtstag.“ Insgesamt fünf Familienmitglieder unterschiedlicher Generationen gehören aktuell der Geschäftsführung an. Die Familie hat die Schifffahrt und den Wandel über 100 Jahre miterlebt. „Dass wir Menschen bei unseren Touren sicher von A nach B und wieder zurück in den Heimathafen bringen, ist eine Selbstverständlichkeit“, sagt Marc Gilles. „Was wirklich zählt, ist all das, was drumherum passiert. Es gibt kaum etwas schöneres, als auf dem Element Wasser unterwegs zu sein, im besten Fall bei Sonnenschein unseren Gästen die Region zu zeigen. Wer an Bord kommt, der kann hier ideal entschleunigen und einfach mal den Blick und die Natur genießen.“

Dass sich die Zeiten jedoch geändert haben, ist auch auf dem Schiff zu spüren: „Heute kommen oftmals Gäste an Bord und fragen erst einmal, ob es WLAN gibt“, schmunzelt Gilles. „Die Zeiten sind einfach kurzweiliger geworden. Früher waren Schiffstouren oft Tagesfahrten, die Gäste kamen mit der ganzen Familie. Heute sind eher kürzere Fahrten gewünscht. Und es gibt eine hohe Nachfrage nach Veranstaltungen und Events an Bord. Die pure Schifffahrt alleine lockt heute nur noch wenige Gäste an. Das Drumherum muss stimmen – dazu gehören auch eine gute Gastronomie und ein hoher Service für die Gäste.“ Traditionell an Karfreitag startet die Gilles-Flotte in die Saison, die offiziell am 6. Oktober endet. Doch Schifffahrt im Jahr 2020 kennt eigentlich keine Ruhephasen: „Wir erfinden uns jedes Jahr ein bisschen neu“, sagt Marc Gilles. „Da ist zum einen der Faktor Wetter. Wenn es schön ist, dann fahren wir auch bis in den November hinein noch. Und die traditionelle Saison hat sich ohnehin längst verschoben. Wir bieten auch Adventsrundfahrten an, werden viel für Weihnachtsfeiern gebucht.

An Silvester hatten wir auf drei Schiffen insgesamt 600 Gäste bei unseren Silvestergalas an Bord. Zudem bieten wir seit Jahren mit einem Partner Fahrten mit Weinverkostung und gutem Essen auf unseren Schiffen an. Wir sind selbst erstaunt, wie beliebt all diese Formate und Veranstaltungen sind. Schifffahrt heute ist definitiv mehr als einfach nur das Schiff in Bewegung zu setzen. Die Rundfahrten sind unser Tagesgeschäft. Unser Hauptstandbein sind aber längst diese besonderen Fahrten und vor allem Charterfahrten, wenn wir für Betriebsfeiern, Ausflüge, Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern gebucht werden.“ Es zieht die Menschen also auch heute noch auf das Wasser. Der Perspektivenwechsel ist beliebt – reicht vielen alleine aber nicht mehr aus. Dabei sollte man es einfach mal versuchen: Handy aus, rauf auf das Schiff, die Natur genießen und entschleunigen. Es hat schon vor 100 Jahren funktioniert – und es funktioniert ganz sicher auch heute noch!

Die Gilles-Flotte

Insgesamt sechs Schiffe gehören aktuell zur Flotte der Familie Gilles. Die „Stadt Vallendar“ ist mit einer Kapazität von 450 Personen das Flaggschiff.Aber auch die „Namedy“ (350) und die „Königsbacher“ (280) bietet jede Menge Platz für ihre Gäste. Besonders oft gechartert wird die „Fortuna“ (100), die durch modernes Interieur besticht. Die „Schängel Fähre (100) und die „Cäcilia“ (32) machen die Gilles-Flotte komplett.

www.gilles-personenschifffahrt.de