Bio-Hybrid:

die Mobilität der Zukunft?

Auf den ersten Blick wirken sie futuristisch und schlicht. Sie sollen Menschen und Ware von A nach B bewegen. Dafür braucht es in der heutigen Zeit nicht immer Schnick- Schnack, sondern vor allem umweltbewusste Effektivität. Seit Oktober 2019 werden die sogenannten Bio-Hybrids auf Deutschlands Straßen und Radwegen getestet, Ende 2020 sollen sie auf den Markt kommen. Der Hersteller verspricht eine neue Form der individuellen urbanen Mobilität und Transportmöglichkeit. Das elektrisch unterstützte Fahrzeug wird aktuell in den Varianten Cargo und Passagier im Alltag erprobt. Gedacht ist es nicht für Langstrecken, sondern für kurze Wege – zum Beispiel in Städten.

„Ein zentrales Ziel ist es, den drohenden Verkehrskollaps in Großstädten zu verhindern und diese fußgängerorientierter und lebenswerter zu machen“, erläutert Gerald Vollnhals, Leiter der Schaeffler Bio Hybrid GmbH. „Das kann nur gelingen, wenn wir das Verkehrsaufkommen mittels neuer, intelligenter Fahrzeugkonzepte entzerren. Gefragt sind Fahrzeuge, die in einem vernetzten und systemischen Miteinander eine hohe Flexibilität bei geringem Flächenbedarf erreichen. Genau das bietet der Bio Hybrid.“

Bereits 2016 hatte das Unternehmen eine Studie in Auftrag gegeben und in den vergangenen Jahren den Bio-Hybrid kontinuierlich weiterentwickelt. Die Varianten Cargo und Passenger vereint dieselbe modulare Plattform. Durch seine vier Räder bietet das Konzept eine hohe Fahrstabilität. Dach und Windschutzscheibe machen es witterungsunabhängig und somit ganzjahrestauglich. Es ist kaum breiter als ein normales Fahrrad und kann emissionsfrei auch auf Radwegen fahren. Der Bio Hybrid kommt zudem mit einem Drittel des Parkraums eines Kleinwagens aus und ist in den meisten Ländern führerschein- und zulassungsfrei. Der elektrische Antrieb unterstützt die fahrende Person bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h.

© Schaeffler Bio-Hybrid GmbH

© Schaeffler Bio-Hybrid GmbH

Die Variante Passenger bietet eine neue Form der individuellen und designorientierten Fortbewegung in der Stadt. In ihr finden nun zwei Personen bequem hintereinander Platz. Die Variante Cargo dient als variable Lösung für den emissionsfreien Warentransport. Der modulare Aufbau bietet dabei die unterschiedlichsten Möglichkeiten: Kühlwagen, Coffee-Shop oder abgeschlossener Stauraum – alles ist möglich. In puncto Ladevolumen und Nutzlast ist der Cargo für den urbanen Transport bestens gerüstet und eine Alternative im zukünftigen Mobilitätsmix.

Und auch „an Bord“ fehlt es im Zeitalter der Digitalisierung an nichts: Wi-Fi, GPS, Bluetooth und 4G machen den Bio-Hybrid zu einem vollwertigen Teil der digitalen und vernetzten Stadt. Ein smartes Bedienkonzept sorgt für Fahrspaß, Sicherheit und eine einfache Steuerung. „Smartphone und Smartwatch sind ins Konzept integriert – so werden sich in Zukunft erweiterte Funktionen und intelligente Features über eine eigene Bio-Hybrid-App steuern lassen und dem Fahrer das Leben erleichtern. Unsere Vision ist, das iPhone im Pedelec-Bereich auf den Markt zu bringen“, erläutert Prof. Tim Hosenfeldt, Leiter des Bereiches Zentrale Innovation bei Schaeffler, in dem der Bio-Hybrid seinen Ursprung hatte.

© Schaeffler Bio-Hybrid GmbH